۱۶. Konjunktion

Als Konjunktion (Kategorialsymbol: Con) wird ein grammatisches Morphem bezeichnet, das zur Zusammenstellung zweier Phrasen zu einer neuen Phrase eingesetzt wird.

Phrasen, die mit Hilfe von Konjunktionen zustande kommen, bezeichnet man als Syndeton. Syndetone werden im Persischen in folgenden Formen beobachtet:

Syndeton Konstituenten Beispiel
Genitiv (siehe 10•b•b.) Nukleus und Modifikator /poʃt-e divɒr/ پشتِ دیوار
Koordination (siehe 9•a. und 17.) Konjunkte /sær o pɒ/ سر و پا
Subordination (siehe 18.) Haupt- und Nebensatz /bolænd ʃod ke dær rɒ bɒz konæd/ بلند شد که در را باز کند.

Dabei kann eine Koordination mehr als zwei Konjunkte haben, die alle durch Konjunktionen miteinander verbunden sind. In diesem Fall spricht man von einem Polysyndeton:

ابر و باد و مه و خورشید و فلک در کارند

تا تو نانی به کف آریّ و به غفلت نخوری

Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)

Die meisten Konjunktionen sind durch Grammatikalisierung anderer Morpheme entstanden. Im Folgenden werden die persischen Konjunktionen untersucht.

Inhaltsverzeichnis

a. Konjunktionen für den Genitiv

Im Altpersischen konnte das Relativpronomen /hja/ zwischen zwei Nominalphrasen eine semantische Zugehörigkeitsbeziehung herstellen: /kɒra hja mana/ (= «لشکرِ من»، «لشکری که از من‌ست»).

Dieses Relativpronomen ist im Mittelpersischen zur enklitischen Konjunktion /-i/ grammatikalisiert worden, die an den Nukleus der Genitivphrase gehängt wurde: /ɒp-i seːp/ (= «آبِ سیب»)

Man könnte auch die Hypothese aufstellen, dass /-i/ in diesem Fall eine Postposition oder ein Artikel und keine Konjunktion sei. Doch die Untersuchung anderer Iranischer Sprachen, in denen der Modifikator vor den Nukleus gesetzt wird zeigt, dass das enklitische /-i/ seine Position zwischen diesen Konstituenten behält und sich wie eine Konjunktion verhält:

    • Tati: /siv-i bɒq/ (= «باغِ سیب»)
    • Sangsari: /bəre-i ɐsb/ (= «اسبِ برادر»)

Diese Konjunktion wird weiterhin in vielen persischen Idiomen (vor allem in den östlichen Idiomen) eingesetzt. Die Possessivgenitivphrase /ɒs-i ɒb/ آسیاب wird sogar in der Standardsprache des Iran noch immer verwendet (siehe 2•e.).

Allerdings ist die enklitische Konjunktion /-i/ in der Standardsprache des Iran wie in vielen anderen Idiomen in das Allomorph [-e] umgewandelt worden: /kɒr-e sængin/ کارِ سنگین


Diese Abstammung der Konjunktion /-e/ von /-i/ und /hja/ erklärt folgende phonologische Besonderheiten:

    1. Wenn die Konjunktion /-e/ nach einem Vokal außer /o/ und /i/ platziert wird, muss der Konsonant /j/ als Epenthese eingesetzt werden:

      کالایِ اساسی، بویِ گل، خانه‌یِ کوچک

      این نه‌یِ تو چه معنی‌ای می‌دهد؟

      فغان از این غُرابِ بین و وایِ او

      که در نوا فکندمان نوایِ او

      Manoutchehri (10. – 11. Jh. n. Chr.)

      بویِ جویِ مولیان آید همی

      یادِ یارِ مهربان آید همی

      Rudaki (9. – 10. Jh. n. Chr.)

      صافیِ انگور به می‌خانه رفت

      چون که اجل خوشه‌یِ تن را فشرد

      Rumi (13. Jh. n. Chr.)

      تابِ بنفشه می‌دهد طرّه‌یِ مشک‌سایِ تو

      پرده‌یِ غنچه می‌درد خنده‌یِ دل‌گشایِ تو

      Hafes (14. Jh. n. Chr.)

      Diese Regel wurde in manchen archaischen Idiomen außer Acht gelassen:

      و میانِ دو ابرو و پیشانیِ ایشان را رنگ بسته بودی بر مثالِ زانوِ گوسفندان.

      Aus dem Werk „ترجمه‌یِ تفسیرِ تبری“ (۱۰. Jh. n. Chr.)

      Nach dem Voranstellen der Epenthese /j/ wird die Konjunktion aus metrischen Gründen getilgt:

      چون خدا خواهد که پرده‌ی کس /pærdej kæs/ دَرَد

      میل‌ش اندر طعنه‌یِ پاکان بَرَد

      Rumi (13. Jh. n. Chr.)

    1. Aus metrischen Gründen wird nach dem Vokal /i/ die Phonemfolge /jj/ als Epenthese eingesetzt werden:

      صوفیِّ ما /sufijj-e mɒ/ که توبه زِ می کرده بود دوش

      بشکست توبه تا درِ می‌خانه دید باز

      Hafes (14. Jh. n. Chr.)

    1. Wenn die Konjunktion /e/ nach dem Vokal /o/ platziert wird, kann die Epenthese /j/ verwendet werden:

      جویِ دوسر، جوِ دوسر

b. Die Konjunktion /o/ و

Diese Konjunktion wird bei der kopulativen Koordination eingesetzt (siehe 9•a•a. und 17•a.).

فریاد! که از شش جهت‌م راه ببستند

آن زلف و رخ و خال و خط و عارض و قامت

Hafes (14. Jh. n. Chr.)

برفت و طبعِ خوش‌باشم حزین کرد

برادر با برادر کی چُنین کرد؟!

Hafes (14. Jh. n. Chr.)

Dabei sind folgende phonologische Besonderheiten zu beachten:

    1. Wenn sie nach einem Vokal außer /u/ und /i/ platziert wird, erscheint sie in der Form des Allomorphs [vo]:

      جلو و عقب /ʤelo vo æɣæb/

      نه و آره /næ vo ɒre/

      خانه و کاشانه /xɒne vo kɒʃɒne/

      بیا و /biɒ vo/ کشتیِ ما در شطِ شراب انداز!

      غریو و غلغله در جانِ شیخ و شاب انداز!

      Hafes (14. Jh. n. Chr.)

    1. Wenn nach dem vorangegangenen Konjunkt ein Innehalten erfolgt (zum Beispiel wenn die Konjunktion /o/ و am Anfang eines Verses platziert wird), nimmt diese Konjunktion die Form des Allomorphs [væ] an:

      و دیگر که گیتی ندارد درنگ

      سرایِ سپنجی چه پهن و چه تنگ

      Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)

      Dabei kann (vor allem aus metrischen Gründen) der Vokal /æ/ vor Vokalen aus diesem Allomorph elidiert werden. In diesem Fall eischeint diese Konjunktion proklitisch:

      بیا وز /v-æz/ نکهتِ این طیبِ امّید

      مشامِ جان معطّر ساز جاوید!

      Hafes (14. Jh. n. Chr.)

      وفا و مهر نکو باشد ار بیاموزی

      وگر نه /v-ægær næ/ هر که تو بینی ستمگری داند

      Hafes (14. Jh. n. Chr.)

    1. Aus metrischen Gründen wird nach dem Vokal /i/ die Phonemfolge /jj/ als Epenthese eingesetzt werden:

      دیده‌یِ سعدیّ و /sæʔdijj o/ دل هم‌راهِ توست

      تا نپنداری که تنها می‌روی

      Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)

c. Grammatikalisierte Interrogativpronomina als Konjunktionen

Die gängigste Methode zur Bildung von Konjunktionen stellt in den indoeuropäischen Sprachen die Grammatikalisierung von Interrogativpronomina dar.

c•a. Die Konjunktion /ke/ (/ki/) که، کی (aus dem Interrogativpronomen که، کی)

Diese Konjunktion ist vor allem durch ihre Rolle in der Subordination von Flexionsphrasen im Persischen sehr häufig anzutreffen, wobei das Allomorph [ki] کی eher in archaischen Idiomen erscheint. Sie wird in folgenden Fällen beobachtet:

    • ۱۸. Subordination von Flexionsphrasen:

      من که شب‌ها رهِ تقوا زده‌ام با دف و چنگ

      این زمان سر به ره آرم؟ چه حکایت باشد؟!

      Hafes (14. Jh. n. Chr.)

      زیرا که آن سرایزذست کی بذآن آگاه کنذ آن کس را خواهذ از اولیاءِ او.

      Abu Yaghub Sagzi (10. Jh. n. Chr.)

    • ۱۸•۴•a. Temporalsatz:

      نزدیکِ در که رفت ، غرّشِ باد به وحشت‌ش انداخت.

      Bozorg Alawi (20. Jh. n. Chr.)

    • ۱۸•۴•d. Kausalsatz:

      برو ای طبیب‌م از سر، که خبر زِ سر ندارم!

      به خودم دمی رها کن، که زِ خود خبر ندارم!

      Hafes (14. Jh. n. Chr.)

    • ۱۸•۴•e. Finalsatz:

      سینه‌اش را پیش کشید که عمیق‌تر نفس بکشد.

      Bozorg Alawi (20. Jh. n. Chr.)


Vor allem aus metrischen Gründen kann der Vokal aus dieser Konjunktion elidiert werden. In diesem Fall wird die Konjunktion proklitisch verwendet:

یا رب! این نودولتان را بر خرِ خودشان نشـان!

که‌این /k-in/ همه ناز از غلامِ ترک و استر می‌کنند

Hafes (14. Jh. n. Chr.)

آسمان گو: «مفروش این عظمت! که‌اندر /k-ændær/ عشق

خرمنِ مه به جوی، خوشه‌یِ پروین به دو جو!»

Hafes (14. Jh. n. Chr.)

Diese Elision wird auch beobachtet, wenn die Konjunktion am Ende eines Verses platziert wird. Dabei wird sie enklitisch eingesetzt:

نیکو ثمرش ایراک /irɒ-k/

مردم به جز ثمر نیست

Nasser Chosrau (11. Jh. n. Chr.)

حاجی تو نیستی! شترست، از برایِ آنک /ɒn-k/

بی‌چاره خار می‌خورد و بار می‌برد

Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)

c•b. Die Konjunktion /koʤɒ/ کجا (aus dem Interrogativpronomen کجا)

Diese Konjunktion wird nur in archaischen Idiomen beobachtet und findet in folgenden Fällen Verwendung:

    • ۱۸•۴•d. Kausalsatz:

      به رامین گفت: «خیز ای یار و بگریز!

      کجا از دشمنان نیکوست پرهیز»

      Fakhroddin Asad Gorgani (11. Jh. n. Chr.)

c•c. Die Konjunktion /ʧe/ چه (aus dem Interrogativpronomen چه)

Diese Konjunktion wird in folgenden Fällen eingesetzt:

    • ۱۸•۴•d. Kausalsatz:

      این تدبیر بابتِ خردمندان نیست، چه خردمند قصدِ دشمن بر وجهی کند که در آن خطری نباشد.

      Nasrollah Monshi (12. Jh. n. Chr.)

    • Nach der Konjunktion /ægær/ اگر im Konzessivsatz (siehe 18•۴•g.):

      اگر چه عرضِ هنر پیشِ یار بی‌ادبی‌ست

      زبان خموش، ولیکن دهان پر از عربی‌ست

      Hafes (14. Jh. n. Chr.)


Im Persischen wird beobachtet, dass die Konjunktion /ʧe/ چه nach der Adpositionalphrase /ʧon ɒn/ چنان anstelle der Konjunktion /ke/ که eingesetzt wird:

بکش چنان چه تو دانی، که بنده را نرسد

خلافِ آن چه خداوندگار فرماید

Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)

Das wird auch im Aufbau von Konditionalsätzen beobachtet (siehe 18•۴•f.):

اگر چنان چه بهتر شوم، تو را سد چوب بزنم، تا این سخن چرا گفتی

Aus dem Werk „Modjmal Ottavarikh va alghesas“ (۱۲. Jh. n. Chr.)

Vermutlich handelt es sich in diesem Fall nicht um eine selbstständige Konjunktion, sondern ein Allomorph der Konjunktion /ke/ که, die durch perseverative Assimilation zur Adpositionalphrase /ʧon ɒn/ چنان entstanden ist.

c•d. Die Konjunktion /ʧænd/ چند (aus dem Interrogativpronomen چند)

Diese Konjunktion wird in folgenden Fällen eingesetzt:

    • ۱۸•۴•c. Limitativsatz in archaischen Idiomen:

      دانا همیشه قوی بود، چند هوا بر او غالب نگردد.

      Aus dem Werk „Tarikh Sistan“ (۱۱. Jh. n. Chr.)

    • ۱۸•۴•g. Konzessivsatz nach der Konjunktion /ægær/ اگر (und ihren Allomorphen):

      اگر چند فرزند چون دیو زشت

      بود نزدِ مادر چو حورِ بهشت

      Assadi Tusi (11. Jh. n. Chr.)

      هر چند پیر و خسته‌دل و ناتوان شدم

      هر دم که یادِ رویِ تو کردم جوان شدم

      Hafes (14. Jh. n. Chr.)

d. Grammatikalisierte Präpositionen als Konjunktionen

Diese Konjunktionen werden im Persischen mit Adverbialsätzen beobachtet (siehe 18•۴.).

Die präpositionale Abstammung dieser Konjunktionen könnte auch erklären, warum sie meistens zusätzlich von der Konjunktion /ke/ که begleitet werden können (analog zu Mustern des Nebensatzes als Präpositionalfokus, siehe 18•۳.).

d•a. Die Konjunktion /tɒ/ تا (aus der Präposition تا)

Diese Konjunktion wird folgenden Adverbialsätzen vorangestellt:

    • ۱۸•۴•a. Temporalsatz mit punktuellem Prädikat. Diese Anwendung weist darauf hin, dass der Vorgang des Prädikats unmittelbar nach einer anderen (ebenfalls punktuellen) Aktion stattgefunden hat oder noch stattfinden wird:

      تا می‌خواهد آن را بگیرد، باز لیز می‌خورد و از چنگ‌ش فرار می‌کند و ناپدید می‌شود.

      Mohammad Ali Dschamalzade (19. – 20. Jh. n. Chr.)

    • ۱۸•۴•b. Origativsatz:

      تا عهدِ تو در بستم، عهدِ همه بشکستم

      بعد از تو روا باشد نقضِ همه پیمان‌ها

      Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)

    • ۱۸•۴•e. Finalsatz:

      خیلی ساده آمده بود، تا با دو تا مرد حرفی زده باشد.

      Jalal Al-e Ahmad (20. Jh. n. Chr.)

d•b. Die Konjunktionen /ʧon/ (/ʧun/) چون und /ʧo/ چو (aus den Präpositionen چون und چو)

Diese Konjunktionen werden folgenden Adverbialsätzen vorangestellt, wobei die Konjunktion /ʧo/ چو nur in archaischen Idiomen Verwendung findet:

    • ۱۸•۴•d. Kausalsatz:

      چون که مومن آینه‌ی مومن بود

      رویِ او زآلودگی ایمن بود

      Rumi (13. Jh. n. Chr.)

      چو جانِ پاک جاویدان بماند

      بماند نامِ بد تا جان بماند

      Fakhroddin Asad Gorgani (11. Jh. n. Chr.)

    • ۱۸•۴•a. Temporalsatz in archaischen Idiomen:

      چون که نه مشغولِ کارِ خویش بُوی

      بادِ عمل چون ز سر برون نهلی؟

      Nasser Chosrau (11. Jh. n. Chr.)

      چو آفتابِ می از مشرقِ پیاله بر آید

      ز باغِ عارضِ ساقی هزار لاله بر آید

      Hafes (14. Jh. n. Chr.)

d•c. Die Konjunktionen /mægær/ مگر und /ellɒ/ الاّ (aus den Präpositionen مگر und الاّ)

Diese Konjunktionen finden bei Konditionalsätzen mit einer negativen Bedeutung Verwendung, d.h. wenn der Konditionalsatz die Bedingung beschreibt, unter der der Hauptsatz nicht gilt (siehe 18•۴•f.):

هر غریبی که به شهرِ ایشان اندر شود، روزی سه بار طعام برند او را، مگر که مخالفتی کند به مذهب با ایشان.

Aus dem Werk „Hodud Olalam“ (۱۰. Jh. n. Chr.)

من مهره‌یِ مهرِ تو نریزم

الاّ که بریزد استخوان‌م

Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)

e. Grammatikalisierte Adverbien als Konjunktionen

Diese Konjunktionen scheinen Disjunktivadverbialen zu entstammen und weisen trotz ihrer unterschiedlichen Etymologie große Übereinstimmung im Einsatzgebiet auf (siehe unten). Auch diese Konjunktionen können fakultativ von der Konjunktion /ke/ که begleitet werden (siehe oben).

e•a. Die Konjunktion /jɒ/ یا (aus dem Adverb یا)

Diese Konjunktion findet in folgenden Fällen Verwendung:

    • ۹•a•b. und 17•b. Disjunktive Koordination:

      مُردم زِ اشتیاق و در این پرده راه نیست

      یا هست و پرده‌دار نشـان‌م نمی‌دهد

      Hafes (14. Jh. n. Chr.)

      چشمِ تو خواب می‌رود یا که تو ناز می‌کنی؟

      نی! به خدا که از دغل چشم فراز می‌کنی

      Rumi (13. Jh. n. Chr.)

    • ۱۸•۴•f. Konditionalsatz in /jɒ næ/ یا نه (= “wenn nicht”, kurz für “wenn es nicht so ist / war”) in archaischen Idiomen:

      میانِ هر دو کتف می‌باید زد تا فرو رود، یا نه تدبیرِ قی باید کرد.

      Attar Nischapuri (12. – 13. Jh. n. Chr.)

e•b. Die Konjunktion /ægær/ اگر (aus dem Adverb اگر)

Die Verwendung dieser Konjunktion erstreckt sich auf folgende Fälle:

    • ۹•a•b. und 17•b. Disjunktive Koordination in archaischen Idiomen:

      هر چند از آن شراب و اگر آب فرو کردندی، هیچ کم نیامدی.

      Aus dem Werk „Modjmal Ottavarikh va alghesas“ (۱۲. Jh. n. Chr.)

      چنین گفت با خویش‌تن رشنواد

      که: «این بانـگ رعدست، اگر تندباد»

      Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)

    • ۱۸•۴•f. Konditionalsatz:

      اگر آن ترکِ شیرازی به دست آرد دلِ ما را

      به خالِ هندوی‌ش بخشم سمرقند و بخارا را

      Hafes (14. Jh. n. Chr.)

    • ۱۸•۴•g. Konzessivsatz:

      جملـه سخنِ ایشان شرحِ احادیث و قرآن دیدم و خود را در این شغل افکندم، تا اگر از ایشان نیستم باری خود را با ایشان تشبه کرده باشم.

      Attar Nischapuri (12. – 13. Jh. n. Chr.)

      اگر چه عرضِ هنر پیشِ یار بی‌ادبی‌ست

      زبان خموش، ولیکن دهان پر از عربی‌ست

      Hafes (14. Jh. n. Chr.)


Diese Konjunktion erscheint aus metrischen Gründen auch in der Form der Allomorphe [gær] گر und [ær] ار:

بر همگان گر زِ فلک زهر ببارد همه شب

من شکر اندر شکر اندر شکر اندر شکرم

Rumi (13. Jh. n. Chr.)

ساقی ار باده از این دست به جام اندازد

عارفان را همه در شربِ مدام اندازد

Hafes (14. Jh. n. Chr.)

Der einzige Fall, in dem das Allomorph [gær] گر auch nicht aus metrischen Gründen (in Prosa und in modernen Idiomen) verwendet wird, ist vor dem Konzessivsatz (in /gær ʧe/ گر چه).

Ein weiteres Allomorph von /gær/ (/ær/) erscheint ebenso vor Konzessivsätzen, nämlich [hær] هر (in /hær ʧænd/ هر چند, siehe 18•۴•g.):

هر چند که بسیار و درازست سخن‌هات

چون خوب و خوش‌ست آن، نه درازست و نه بسیار

Nasser Chosrau (11. Jh. n. Chr.)

f. Die Konjunktion /bæl/ بل

Diese Konjunktion stammt aus dem Arabischen /bal/ und wird in archaischen Idiomen des Persischen nach dem arabischen Muster bei der eskalativen Koordination eingesetzt (siehe 17•d.):

گر بهشتی تشنه باشد روزِ حشر

او بهشتی نیست، بل خود کافرست

Nasser Chosrau (11. Jh. n. Chr.)

Hauptsächlich wird sie jedoch mit der Konjunktion /ke/ که komponiert (= /bæl-ke/ بلکه) und in folgenden Fällen eingesetzt:

    • ۱۷•d. Eskalativen Koordination von Flexionsphrasen, wahrscheinlich um diesen Fall von anderen Anwendungsbereichen der Konjunktion /ke/ که zu differenzieren:

      اسـمِ شب را دو بار، بلکه سه بار

      می‌کنم از برایِ تو تکرار

      Hadi Khorsandi (20. – 21. Jh. n. Chr.)

    • ۱۸•۴•d. Kausalsatz, um auszudrucken, dass das Agens des Hauptsatzes die Geltung des Kausalsatzes nur für denkbar hält (d.h. davon nicht überzeugt ist), aber trotzdem den Vorgang durchführt:

      بی‌تابیِ دل کُشت مرا، چی‌ست ندانم

      یک بار بیا، بلکه تمنّایِ تو باشد!

      Mohammad Saeed Ashraf (17. Jh. n. Chr.)

    • ۱۸•۴•e. Finalsatz, wenn das Agens des Hauptsatzes nur hofft, durch sein Handeln das im Finalsatz Ausgedrückte zu erreichen:

      به هر دری زدم، بلکه پیدای‌ش کنم.

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