Posts for Tag : Inkongruenz

۳•۳. Person von Nominalphrasen  0

Die grammatische Kategorie Person einer Nominalphrase gibt Auskunft darüber, ob der Sprecher oder der Angesprochene der Menge angehören, welche die Nominalphrase repräsentiert.

Inhaltsverzeichnis

a. Teilkategorien der Person

Im Persischen lässt sich die Person (wie in fast allen Sprachen) in folgende Teilkategorien unterteilen:

a•a. Erste Person

Nominalphrasen, die in der 1. Person stehen, beziehen sich auf eine Menge, der der Sprecher angehört. Sie können im Singular oder im Plural stehen, und sind immer definit.

Persische Nominalphrasen können in folgenden Fällen in der 1. Person vorkommen:

  • Das Personalpronomen /mæn/ من:

    من ترکِ عشقِ شاهد و ساغر نمی‌کنم

    سد بار توبه کردم و دیگر نمی‌کنم

    Hafes (14. Jh. n. Chr.)

  • Die Personalpronomina /mɒ/ ما, /æmɒ/ اما, /hæmɒ/ هما, /imɒ/ ایما, /mɒhɒ/ ماها und /mɒjɒn/ مایان:

    سال‌ها دفعِ بلاها کرده‌ایم

    وهم حیران زآن چه ماها کرده‌ایم

    Rumi (13. Jh. n. Chr.)

  • Die Possessivpronomina /-m/ und /-mɒn/:

    رفتم، که مباد بی تو خوش یک نفس‌م /næfæs-æm/

    وز گردشِ روزگار این داغ بس‌‌م /bæs-æm/

    Azraqi Herati (11. Jh. n. Chr.)

  • Nominale Determinansphrasen mit dem determinativierten Personalpronomen /mæn/ من. Davon sind in der persischen Literatur lediglich /mæn bændæ/ من‌بنده und /mæn ræhi/ من‌رهی überliefert:

    منّت خدای را! که به تیرِ خدایگان

    من بنده بی‌گنه نشدم کشته رایگان

    Mu’izzi (11. – 12. Jh. n. Chr.)

    من رهی تا بِزیَم مدح و ثنایِ تو کنم

    شرف آن را بفزاید که ثنایِ تو کند

    Manoutchehri (10. – 11. Jh. n. Chr.)

    In den modernen Idiomen hat nur die Kurzform /bændæ/ بنده überlebt:

    مثالِ بنده و تو ای نگارِ دل‌برِ من

    به قرصِ شمس و به وَرتاج سخت می‌ماند

    Aghadji (10. Jh. n. Chr.)

  • Qualitativgenitivphrasen mit Nuklei in der 1. Person Singular (siehe 7•۱•b.):

    آسمان بارِ امانت نتوانست کشید

    قرعه‌یِ کار به نامِ منِ دیوانه زدند

    Hafes (14. Jh. n. Chr.)

    Diese Konstellation kommt im Persischen in der 1. Person Plural nicht vor.

  • Die nominalen Determinansphrasen /in ʤɒneb/ این جانب und /in ʤɒnebɒn/ این جانبان (siehe 7•۶•a.). Diese werden seit der Kadschischen Epoche verwendet und finden sich heute vor allem in der Behördensprache des Iran.
  • Koordinationen, wenn mindestens eines ihrer Elemente in der 1. Person steht:

    اگر غم لشکر انگیزد که خونِ عاشقان ریزد

    من و ساقی به هم سازیم و بنیادش بر اندازیم

    Hafes (14. Jh. n. Chr.)

  • Jede Partitivgenitivphrase steht in der 1. Person Plural, wenn ihr Modifikator selbst in der 1. Person Plural steht und der Sprecher Teil dessen ist, was der Nukleus bezeichnet (siehe 10•۴•d•a.):

    تک‌تکِ ما با او بدرود گفتیم.

    نیمی از ما در تهران به سر می‌بریم.

  • Folgende Pronomina können in jeder Person vorkommen, also auch in der 1. Person:

    • Reflexiv- und Intensivpronomina (siehe 7•۳•a.):

      از در در آمدیّ و من از خود به در شدم

      گویی که‌از این جهان به جهانِ دگر شدم

      Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)

    • Reziprokpronomina (siehe 7•۵.):

      به غم‌خواریِ یک‌دگر غم خوریم

      به شادی همان یارِ یک‌دیگریم

      Nisami Gandjavi (12. – 13. Jh. n. Chr.)

    • Assoziativpronomina (siehe 7•۹•b.):

      بت‌پرستی گرفته‌ایم همه

      این جهان چون بت‌ست و ما شَمَن‌یم

      Rudaki (9. – 10. Jh. n. Chr.)

a•b. Zweite Person

Nominalphrasen, die in der 2. Person steht, beziehen sich auf eine Menge, die der Sprecher nicht angehört, wohl aber der Angesprochene. Eine solche Nominalphrase kann im Singular oder im Plural stehen, und ist immer definit.

Persische Nominalphrasen können nur in folgenden Fällen in der 2. Person vorkommen:

  • Das Personalpronomen /to/ تو:

    تو آن گه دانشی باشی که دانی

    که از دریایِ جهل‌ت نیست معبر

    Nasser Chosrau (11. Jh. n. Chr.)

  • Die Personalpronomina /ʃomɒ/ شما, /ʃomɒhɒ/ شماها und /ʃomɒjɒn/ شمایان:

    شمایان را از این اخبار تفصیلی دادم.

    Abolfazl Beyhaqi (10. – 11. Jh. n. Chr.)

  • Die Possessivpronomina /-t/ und /-tɒn/:

    اگر تا شهر به همان حـال می‌آوردندت /mi-ɒværdænd-æt/، چه می‌کردی؟!

    Jalal Al-e Ahmad (20. Jh. n. Chr.)

  • Qualitativgenitivphrasen mit Nuklei in der 2. Person Singular (siehe 7•۱•b.):

    تا تویِ لب‌بسته گشادی نفس

    یک سخنِ نغز نگفتی به کس

    Nisami Gandjavi (12. – 13. Jh. n. Chr.)

    Diese Konstellation kommt im Persischen in der 2. Person Plural nicht vor.

  • Die Qualitativgenitivphrasen /ʤenɒb-e ɒli/ جنابِ عالی und /hæzræt-e ɒli/ حضرتِ عالی. Diese werden seit der Kadschischen Epoche verwendet und finden sich heute vor allem in der Behördensprache des Iran.
  • Koordinationen, wenn keines ihrer Elemente in der 1. Person steht, aber mindestens eines in der 2. Person:

    تو و خواهرت امروز این جا می‌مانید.

  • Jede Partitivgenitivphrase steht in der 2. Person Plural, wenn ihr Modifikator selbst in der 2. Person Plural steht und der Angesprochene Teil dessen ist, was der Nukleus bezeichnet (siehe 10•۴•d•a.):

    همه‌یِ شما او را می‌شناسید.

    چند نفرتان زیرِ ۱۸ سال هستید.

  • Folgende Pronomina können in jeder Person vorkommen, also auch in der 2. Person:

    • Reflexiv- und Intensivpronomina (siehe 7•۳•a.):

      بازیِ خود دیدی، ای شترنج‌باز!

      بازیِ خصم‌ت ببین پهن و دراز

      Rumi (13. Jh. n. Chr.)

    • Reziprokpronomina (siehe 7•۵.):

      شما با هم‌دیگر سرِ سازش ندارید.

    • Assoziativpronomina (siehe 7•۹•b.):

      همگان حـالِ من شنیده‌ستید

      بلکه دانسته‌اید و دیده عیان

      Farrokhi Sistani (10. – 11. Jh. n. Chr.)

a•c. Dritte Person

Nominalphrasen, die in der 3. Person vorkommen, beziehen sich auf eine Menge, der weder der Sprecher noch der Angesprochene angehören. Eine solche Nominalphrase kann in jeder Numerus- oder Definitheits-Teilkategorie vorkommen.

b. Kongruenz und Inkongruenz der Person

(Siehe 3•۱•b. Kongruenz und Inkongruenz des Numerus und 3•۴•b. Kongruenz und Inkongruenz der Polarität.)

Bei der Kongruenz der Person lassen sich im Persischen folgende Fälle unterscheiden:

  • Verbale Kongruenz: In einem Satz stehen das Subjekt (eine Nominalphrase) und das Prädikat (eine Verbalphrase) in derselben Person:

    person1_DE

  • Pronominale Kongruenz: Die Nominalphrase und das Pronomen, das sie substituiert, stehen in derselben Person:

    person2_DE

  • Topikalisatorische Kongruenz: Die topikalisierte Konstituente steht in derselben Person wie ihr Platzhalter:

    person3_DE


Wie schon im Kapitel “Inkongruenz des Numerus” erörtert wurde, erscheinen folgende Pronomina im Persischen in der 3. Person Singular, während sich das Prädikat nach dem Numerus und der Person der Obermenge richtet und damit eine verbale Inkongruenz verursachen kann:

  • Distributivpronomina (siehe 7•۸•b•a.):

    هر یک از راهِ دیگری برایِ سرافرازیِ کشور تلاش می‌کنیم.

    هر کدام‌تان داستانی دیگر برای‌م تعریف می‌کنید.

  • Inexistenzialpronomina (siehe 7•۱۰•b.):

    هیچ یک پاسخی به این پرسش نداشتیم.

    هیچ کدام دچارِ بی‌خوابی نیستید.

  • Selektivpronomina (siehe 7•۱۱.):

    باید یک کدام این خبر را به او بدهیم.

    یک کدام‌تان او را لو داده‌اید.

Dennoch wird das Prädikat kongruent (in der 3. Person Singular) verwendet, wenn das Pronomen durch die Obermenge (als Origativadverbial) attribuiert wird:

باید یک کدام از ما این خبر را به او بدهد.

از شماها یک کدام او را لو داده است.

هر یک از ما ایرانیان از راهِ دیگری برایِ سرافرازیِ کشور تلاش می‌کند.

هر کدام از شما داستانی دیگر برای‌م تعریف می‌کند.

هیچ یک از ما فرزندان پاسخی به این پرسش نداشت.

هیچ کدام از شما دختران دچارِ بی‌خوابی نیست.