Als Präsenspartizipien werden infinite Verbformen bezeichnet, die im Aufbau von Indikativs Präsens erscheinen. Eine Liste der Präsenspartizipien und ihrer Interaktionen mit anderen infiniten Verbformen ist unter dem Verzeichnis der Partizipien im Persischen aufrufbar.
Inhaltsverzeichnis |
---|
a. Aufbau
Verbalwurzeln können ohne strukturelle Änderung in Präsenspartizipien umgewandelt werden: /puʃ/ پوش, /tærs/ ترس, /xænd/ خند
Dennoch entstehen durch folgende indoeuropäische Mutationsprozesse Unterschiede zwischen Verbalwurzeln und Präsenspartizipien (siehe 1•e.):
- Apophonie (Indoeuropäischer Ablaut) (siehe 1•e•a.):
- Ablaut des finalen Vokals /u/ zum Diphthong /æv/ nach dem Konsonanten /n/:
/ʃenu/ → /ʃenæv/ شنو
/ɣonu/ → /ɣonæv/ غنو
/bæxnu/ → /bæxnæv/ بخنو
- Ablaut des finalen Vokals /u/ zu /ɒ/ in den übrigen Fällen, falls die Verbalwurzel mehrsilbig ist:
/ɒzmu/ → /ɒzmɒ/ آزما
/goʃu/ → /goʃɒ/ گشا
/færmu/ → /færmɒ/ فرما
- Ablaut des finalen Vokals /u/ zum Diphthong /æv/ nach dem Konsonanten /n/:
- Grammatischer Wechsel nach dem Vernerschen Gesetz (siehe 1•e•b.):
- Grammatischer Wechsel des finalen Frikativs /x/ zu /nʤ/ nach dem Vokal /æ/:
/sæx/ → /sænʤ/ سنج
/ælfæx/ → /ælfænʤ/ الفنج
- Grammatischer Wechsel des finalen Frikativs /x/ zu /z/ nach den langen Vokalen /ɒ/, /i/ und /u/:
/sɒx/ → /sɒz/ ساز
/gorix/ → /goriz/ گریز
/æfrux/ → /æfruz/ افروز
- Grammatischer Wechsel des finalen Frikativs /ʃ/ zu /r/ nach dem Vokal /ɒ/:
/dɒʃ/ → /dɒr/ دار
/gomɒʃ/ → /gomɒr/ گمار
/kɒʃ/ → /kɒr/ کار
- Grammatischer Wechsel des finalen Frikativs /s/ zu /n/ oder /nd/ nach dem Vokal /æ/:
/ʃekæs/ → /ʃekæn/ شکن
/ɒɣæs/ → /ɒɣæn/ آغن
/bæs/ → /bænd/ بنـد
/pæjvæs/ → /pæjvæn/, /pæjvænd/ پیون، پیونـد
- Grammatischer Wechsel des finalen Frikativs /f/ zu /b/ nach den langen Vokalen /ɒ/, /i/ und /u/:
/jɒf/ → /jɒb/ یاب
/ferif/ → /ferib/ فریب
/ɒʃuf/ → /ɒʃub/ آشوب
- Aus Verbalwurzeln, die auf den Vokal /i/, /e/ oder /æ/ enden, werden durch Anhängen des Konsonanten /n/ Präsenspartizipien gebildet. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Verbalwurzeln ursprünglich auf einen schwachen Frikativ /h/ endeten, der durch den grammatischen Wechsel vom Konsonanten /n/ ersetzt wurde:
/ɒfærih/ → /ɒfærin/ آفرین
/ʧih/ → /ʧin/ چین
/ʧeh/ → /ʧen/ چن
/zæh/ → /zæn/ زن
- Grammatischer Wechsel des finalen Frikativs /x/ zu /nʤ/ nach dem Vokal /æ/:
- Semi-systematische / unregelmäßige Mutation:
/ɒmæ/ → /ɒ/ آ
/ɒvær/ → /ɒr/ آر
/setæ/ → /estɒn/ ستان
/ʃenɒx/ → /ʃenɒs/ شنـاس
a•a. Allomorphe von Präsenspartizipien
Bei Präsentpartizipien, die direkt aus Verbalwurzeln abgeleitet werden, handelt es sich um Morpheme. Durch folgende phonotaktische Prozesse entstehen im Persischen ihre Allomorphe:
- Freie Variation der Phonemfolge /æv/ in das Allophon [ow] in den modernen westlichen Idiomen (vor allem in der Standardsprache des Iran), wenn diese zwei Phoneme in derselben Silbe stehen (siehe 1•b•b.):
/hærf-ʃe.næv/ ⇆ [hærf-ʃe.now] حرفشنو
/hærf-ʃe.næv.tær/ ⇆ [hærf-ʃe.now.tær] حرفشنوتر
Gegenbeispiel: /hærf-ʃe.næ.vi/ حرفشنوی
Wenn nun der Konsonant /w/ am Ende einer Nominal- oder Adjektivphrase steht und durch ein Suffix zum Silbenansatz wird, wird er in das Allophon [v] umgewandelt:
/ræh-ræ.vɒn/ ⇆ [ræh-rov.ɒn] رهروان (aus der substantivieren Adjektivphrase /ræh-ræv/ ⇆ [ræh-row] رهرو)
Gegenbeispiel: /dævɒn-dævɒn/ دواندوان
- Präsenspartizipien, die mit einem Vokal enden, besitzen auch Allomorphe, die um den Konsonanten /j/ erweitert sind:
/soxæn-gu/ سخنگو ⇆ [soxæn-guj] سخنگوی
/molk-ɒrɒ/ ملکآرا ⇆ [molk-ɒrɒj] ملکآرای
/begu/ بگو ⇆ [beguj] بگوی
/biɒrɒ/ بیارا ⇆ [biɒrɒj] بیارای
Wenn ein solches Präsenspartizip von einem Suffix begleitet wird, das mit einem Vokal außer /i/ anfängt, kommt nur dieses Allomorph mit dem Konsonanten /j/ zum Einsatz: /biɒrɒjæm/ بیارایم, /næmɒjɒn/ نمایان, /pujeʃ/ پویش
- Sandhis, die zustande kommen, wenn Präsenspartizipien zu Stämmen von Präfixen /be-/, /mæ-/ oder /næ-/ werden:
- Elision des kurzen Vokals /æ/, /e/ oder /o/ aus der initialen Silbe des Präsenspartizips, wenn diese Silbe die Syntax cv besitzt:
/benæmɒ/ ⇆ [benmɒ] بنما
/mæʃekæn/ ⇆ [mæʃkæn] مشکن
/næforuʃæm/ ⇆ [næfruʃæm] نفروشم
ور نباشد گوهر و نبود /næbvæd/ غنی
عادتِ شیرینِ خود افزون کنی
Rumi (13. Jh. n. Chr.)
از جا نبرد چیزی آن را که تو جا دادی
غم نسترد /næstoræd/ آن دل را کهاو را زِ غم استردی
Rumi (13. Jh. n. Chr.)
- Außerdem Metathese des Vokals /o/ aus der initialen Silbe /go/ nach dem Präfix /be-/:
/begozɒr/ ⇆ [begzɒr] ⇆ [bogzɒr] بگذار
/begoʃɒ/ ⇆ [begʃɒ] ⇆ [bogʃɒ] بگشا
/begosælæm/ ⇆ [begsælæm] ⇆ [bogsælæm] بگسلم
- Elision der initialen Phonemfolge /go/ und /he/:
/begosæl/ بگسل ⇆ [besæl] بسل
هر کس فریباند مرا، کهاز عشق بسلاند مرا
آن کس که فهماند مرا گوید که: «پیشِ من بیا!»
Rumi (13. Jh. n. Chr.)
/begozɒr/ بگذار ⇆ [bezɒr] بذار (in der Umgangssprache)
/behel/ بهل ⇆ [bel] بل
بل تا کفِ پایِ تو ببوسم!
انگار که مُهرِ لالکایم
Sanai (11. – 12. Jh. n. Chr.)
گفتم: «به ترکِ نانِ سپیدِ سیهدلان
بل تا فنایِ جان بُوَدم در فنایِ نان!»
Khaqani (12. Jh. n. Chr.)
/mæhel/ مهل ⇆ [mæl] مل
مل که چشمِ بد بر آن عارض رسد!
زود در ده بانـگِ تکبیر ای پسر!
Sanai (11. – 12. Jh. n. Chr.)
- Elision des kurzen Vokals /æ/, /e/ oder /o/ aus der initialen Silbe des Präsenspartizips, wenn diese Silbe die Syntax cv besitzt:
- Elision der finalen Phoneme mancher Präsenspartizipien bei der valentischen Derivation ↓ (siehe unten).
- Die Auswirkung der kombinatorischen und freien Variation auf Präsenspartizipien (wenn sie zu Stämmen von Dentalsuffixen werden) wird in Kapitel 20•۱. behandelt.
a•b. Valentischen Derivation von Präsenspartizipien
Im Persischen müssen Präsenspartizipien nicht unbedingt Morpheme sein und direkt aus Verbalwurzeln abgeleitet werden, sondern können auch Affixalgebilde sein. Diese Möglichkeit wird verwendet, um die Transitivität des Partizips zu ändern:
- Aus intransitiven Präsenspartizipien können durch das Anbinden des Suffixes /-ɒn/ neue transitive Präsenspartizipien gebildet werden:
Bei dieser Modifikation wird das Subjekt des intransitiven Verbs zum direkten Objekt des transitiven Verbs:
او به خانه بر گشت. ⇆ پدرم او را به خانه بر گرداند.
Selten wird dazu das Suffix /-ɒn/ an intransitive Präteritumpartizipien gehängt:
- Das Suffix /-ɒn/ bildet aus transitiven Präsenspartizipien neue kausative Präsenspartizipien:
Bei dieser Modifikation wird das Subjekt des transitiven Verbs zum Benefaktivobjekt des kausativen Verbs:
او لباسش را پوشید. ⇆ برادرانش لباسش را به او پوشاندند.
- Das Suffix /-æn/ wird zur Derivation neuer intransitiver Präsenspartizipien aus transitiven Präsenspartizipien verwendet:
Bei dieser Modifikation wird das direkte Objekt des transitiven Verbs zum Subjekt des intransitiven Verbs:
روزگار اندوهم را افزود. ⇆ اندوهم افزایند.
Folgende phonologische Aspekte werden bei der valentischen Derivation von Präsenspartizipien beobachtet:
- Zwischen manchen einsilbigen Präsenspartizipien und dem Suffix /-ɒn/ kann die Epenthese /ɒj/ verwendet werden:
- Die finalen Phoneme mancher Präsenspartizipien können beim Anbinden des Suffixes /-ɒn/ elidiert werden:
b. Anwendung
- In der Derivation infiniter Verbformen:
- Aus Präsenspartizipien können durch das Anbinden des Dentalsuffixes /-tæn/ Infinitive entstehen (siehe 12•۱•a.).
- Aus Präsenspartizipien können durch das Anbinden des Dentalsuffixes /-t/ Präteritumpartizipien entstehen (siehe 12•۱•a.).
- Aus intransitiven Präsenspartizipien können durch das Anbinden des Suffixes /-ɒn/ neue transitive Präsenspartizipien gebildet werden (siehe oben).
- Aus transitiven Präsenspartizipien können durch das Anbinden des Suffixes /-ɒn/ neue kausative Präsenspartizipien gebildet werden (siehe oben).
- Aus transitiven Präsenspartizipien können durch das Anbinden des Suffixes /-æn/ neue intransitive Präsenspartizipien gebildet werden (siehe oben).
- Aus Präsenspartizipien können durch Mutation Nominalpartizipien gebildet werden (siehe 1•e.).
- Als Konstituente von Verbalphrasen:
- (Allgemeinem) Indikativ Präsens (siehe 14•۱•c.)
- Indikativ Präsens Progressiv (mit dem Präsenspartizip /dɒr/, siehe 14•۱•d.)
- Indikativ Futur (mit dem Präsenspartizip /xɒh/, siehe 14•۱•e.)
- (Allgemeinem) Potentialis Präsens (siehe 14•۳•a.)
- Potentialis Präsens Progressivum (mit dem Präsenspartizip /bɒʃ/, siehe 14•۳•b.)
- Potentialis Vor-Präsens (mit dem Präsenspartizip /bɒʃ/, siehe 14•۳•c.)
- (Allgemeinem) Subjunktiv (siehe 14•۵•a.)
- Imperativ (siehe 14•۶.)
- Optativ (siehe 14•۷.)
- Als Nomina Actionis:
- Durch Substantivierung:
با دلآرامی مرا خاطر خوشست
کهاز دلم یکباره برد آرام /ɒrɒm/ را
Hafes (14. Jh. n. Chr.)
Solche substantivierten Präsenspartizipien können auch in Kopulativkompositionen oder in Koordinationen mit anderen substantivierten infiniten Verbformen auftreten:
- Kopulativkomposition eines affirmativen Präsenspartizips (meist betont dem Präfix /be-/) mit sich selbst: /bezæn-bezæn/ بزنبزن, /boxor-boxor/ بخوربخور, /bokoʃ-bokoʃ/ بکشبکش
- Kopulativkomposition eines affirmativen Präsenspartizips (meist betont dem Präfix /be-/) mit seiner negativen Form: /keʃ-mækeʃ/ کشمکش, /begu-mægu/ بگومگو
- Kopulativkomposition eines affirmativen Präsenspartizips (meist betont dem Präfix /be-/) mit einem anderen: /beriz-bepɒʃ/ بریزبپاش, /begir-bebænd/ بگیرببند
- Kopulativkomposition eines affirmativen Präsenspartizips mit einem anderen durch das Interfix /-ɒ-/:
تا روز به شادی بگذاریم! که فردا
وقتِ رهِ غزو آید و هنگامِ تکاپوی /tæk-ɒ-puj/
Farrokhi Sistani (10. – 11. Jh. n. Chr.)
- Kopulative Koordination zweier affirmativen Präsenspartizipien (meist betont dem Präfix /be-/) durch die Konjunktion /o/: /beriz o bepɒʃ/ بریز و بپاش, /bebær o biɒr/ ببر و بیار
- Kopulativkomposition eines affirmativen Präteritum- mit seinem affirmativen Präsenspartizip:
به نازی روم را در جستجویم /ʤost-ʤuj/
به بویی با ختن در گفتگویم /goft-gu/
Nisami Gandjavi (12. – 13. Jh. n. Chr.)
- Mit den Suffixen /-ɒ/ und /-ɒk/: /xorɒk/ خوراک, /puʃɒk/ پوشاک
چرا ناید آهویِ سیمینِ من
که بر چشم کردمش جایِ چرا /ʧærɒ/؟
Ghazaeri Razi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
- Mit dem Suffix /-ɒl/: /rævɒl/ روال
- Mit dem Suffix /-æ/:
ذوقِ خنده /xændæ/ دیدهای ای خیره چند
ذوقِ گریه /gerjæ/ بین! که هست آن کانِ قند
Rumi (13. Jh. n. Chr.)
- Mit dem Suffix /-ænd/: /rævænd/ روند
- Mit den Suffixen /-eʃ/, /-iʃ/, /-eʃt/ und /-eʃn/:
خورش /xoreʃ/ را گوارش /govɒreʃ/ مِی افزون کند
زِ تن ماندگیها به بیرون کند
Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
- Mit dem Suffix /-mɒn/: /zɒjmɒn/ زایمان, /sɒzmɒn/ سازمان
- In archaischen Idiomen mit dem Suffix /-i/:
گر نباشد جاهِ فرعون و سری
از کجا یابد جهنّم پروری /pærværi/؟!
Rumi (13. Jh. n. Chr.)
نشـانِ آمرزیاش /ɒmorzi/ آنست که دلِ تو رقّتی یابد.
Baha’uddin Walad (12. – 13. Jh. n. Chr.)
- Durch Substantivierung:
- Als Nomina Instrumenti:
- Mit dem Suffix /-æ/: /mɒlæ/ ماله, /rændæ/ رنده
- Mit dem Suffix /-æk/: /ɣæltæk/ غلتک
- Mit dem Suffix /-ɒmæ/: /dæmɒmæ/ دمامه
- Mit dem Suffix /-iʧæ/: /bɒziʧæ/ بازیچه
- Durch Determinativkomposition folgender Satzkonstituenten mit Präsenspartizipien entstehen Nomina Loci:
- Das Subjekt: /ɒb-ræv/ آبرو, /dæst-ræs/ دسترس
- Das appellativ-indefinite direkte Objekt: /rɒh-ræv/ راهرو, /xɒk-riz/ خاکریز
- Die Verbpartikel: /dær-ræv/ دررو
- Als Nomina Patientis:
- Selten durch Adjektivierung: /pæsænd/ پسند
- Mit dem Suffix /-æ/: /æfʃoræ/ افشره, /tærɒʃæ/ تراشه
- Bemerkenswert ist, dass im Persischen bei der Determinativkomposition Perfektpartizipien durch Präsenspartizipien ersetzt werden können:
دخترپز /doxtær-pæz/، سگخور /sæg-xor/، آبپز /ɒb-pæz/، زجرکش /zæʤr-koʃ/، دستچین /dæst-ʧin/، دستکش /dæst-kæʃ/
همه را دید دستپرورِ /dæst-pærvær/ ناز
دست از آیینِ جنگ داشته باز
Nisami Gandjavi (12. – 13. Jh. n. Chr.)
ای نظامی پناهپرورِ /pænɒh-pærvær/ تو!
به درِ کس مرانش از درِ تو!
Nisami Gandjavi (12. – 13. Jh. n. Chr.)
Es findet in diesem Fall tatsächlich ein Austausch der Partizipien statt, da diese Präsenspartizipien im Persischen ohne Determinativkomposition keine Nomina Patientis bilden.
- Als simple Nomina Agentis:
- Durch Substantivierung. Dabei entspricht die Polarität des simplen Nomen Agentis der des Präsenspartizips:
- Betont affirmative Präsenspartizipien (mit dem Präfix /be-/): /besɒz/ بساز, /bexær/ بخر
- Negative Präsenspartizipien (mit den Präfixen /næ-/ und /nɒ-/): /næpæz/ نپز, /næfæhm/ نفهم, /nɒtævɒn/ ناتوان, /nɒdɒn/ نادان
- Mit den Suffixen /-ænd/, /-ændæ/ und /-ændu/: /tænænd/ تنند, /bærɒzændæ/ برازنده, /tæpændæ/ تپنده, /tænændu/ تنندو
- Mit den Suffixen /-ɒ/ und /-ɒk/: /dɒnɒ/ دانا, /tævɒnɒ/ توانا, /kɒvɒk/ کاواک, /suzɒk/ سوزاک
- Mit dem Suffix /-ɒn/: /ʤuʃɒn/ جوشان, /oftɒn/ افتان
- Mit dem Suffix /-gɒr/: /ɒmuzgɒr/ آموزگار, /pærhizgɒr/ پرهیزگار
- Im tadschikischen Idiom mit dem Suffix /-æm/ (siehe den Artikel von Firuza Amanova in مجلهء زبانشناسی, ۱۵. und 16. Ausgabe, Seite 8): /ʃɒjæm/ شایم, /dɒræm/ دارم
- In archaischen Idiomen mit dem proklitischen Adverb /mi-/ می:
من غزلی میسرای /meː-særɒj/، سویِ گلی مینگر /meː-negær/
او طربی میفزای /meː-fozɒj/، شاخِ گلی میشکن /meː-ʃekæn/
Hassan Ghaznavi (12. Jh. n. Chr.)
- Im Persischen können bei der Determinativkomposition simple Nomina Agentis durch Präsenspartizipien ersetzt werden:
درخور /dær-xor/، سوراخکن /surɒx-kon/، آبپاش /ɒb-pɒʃ/، کارفرما /kɒr-færmɒ/
در عهدِ پادشاهِ خطابخشِ /xætɒ-bæxʃ/ جرمپوش /ʤorm-puʃ/
حافظ قرابهکش /ɣærɒbe-kæʃ/ شد و مفتی پیالهنوش /piɒle-nuʃ/
Hafes (14. Jh. n. Chr.)
Solche Konstellationen werden selten auch mit anderen Satzkonstituenten eingesetzt:
- Lokativadverbial: /sædr-neʃin/ صدرنشین
- Modaladverbial: /hærze-gærd/ هرزهگرد
- Sogar mit Satzkonstituenten als Adpositionalphrasen:
ما در درونِ میکده صهبا به جام ریز /sæhbɒ be ʤɒm riz/
شیخ از درونِ صومعه گردندرازکن
Mohammad-Taqi Bahar (19. – 20. Jh. n. Chr.)
- Durch Substantivierung. Dabei entspricht die Polarität des simplen Nomen Agentis der des Präsenspartizips:
- Als Adjektive der Eignung, mit dem Suffix /-ɒ/: /govɒrɒ/ گوارا, /xɒnɒ/ خوانا