Als Inhaltssatz wird ein Nebensatz bezeichnet, der (im Gegensatz zum Relativsatz) kein Relativpronomen aufweist, und (in seiner Ganzheit) selbst die Rolle einer Konstituente im Hauptsatz spielt:
Ein Inhaltssatz bezieht sich auf keinen Attributivfokus, wird im Hauptsatz jedoch von einem Platzhalter vertreten (vergleiche 4•f. Platzhalter bei Fokusverlagerung von Adjektivphrasen und 15•d. Platzhalter bei Topikalisierung).
Der Platzhalter kann in folgenden Formen erscheinen:
- Als substantiviertes Demonstrativpronomen (siehe 7•۶•c.):
اندوهم از آنست که یک روزِ مُفاجا
آسیبی از آن دل بفتد، بر جگر آید
Farrokhi Sistani (10. – 11. Jh. n. Chr.)
مجالِ من همین باشد که پنهان عشقِ او ورزم
کنار و بوس و آغوشش چگونه، چون نخواهد شد؟!
Hafes (14. Jh. n. Chr.)
گفت: «آن یار کهاز او گشت سرِ دار بلند
جرمش این بود که اسرار هویدا میکرد»
Hafes (14. Jh. n. Chr.)
- Als demonstrative Determinansphrase (siehe 7•۶•a.):
خوابم بشد از دیده در این فکرِ جگرسوز
کهآغوشِ که شد منزلِ آسایش و خوابت؟
Hafes (14. Jh. n. Chr.)
- Als Adpositionalphrasen /ʧon ɒn/ چنان und /ɒn ʧon ɒn/ آن چنان, wenn der Inhaltssatz im Hauptsatz die Rolle des Modaladverbials spielt (siehe 11•q.):
چنان زندگانی کن اندر جهان
که چون مرده باشی نگویند: «مرد»!
Hafes (14. Jh. n. Chr.)
آن چنان دیوانگی بگسسته بنـد
که همه دیوانگان پندم دهند
Rumi (13. Jh. n. Chr.)
- Beim grammatikalisierten Inhaltssatz als Kausalsatz ↓, auch als substantiviertes Interrogativpronomen /ʧe/ چه (siehe unten).
a. Tilgung des Platzhalters und der Konjunktion
Als allgemeine Regel kann man formulieren, dass dem Inhaltssatz immer die Konjunktion /ke/ که (bzw. in archaischen Idiomen /ki/ کی und /koʤɒ/ کجا) vorangestellt wird, wenn er einen Platzhalter benötigt.
Allerdings kann der Hauptsatz im Persischen auch ohne Platzhalter erscheinen, wenn der Inhaltssatz folgende Rollen im Hauptsatz inne hat. In diesem Fall kann auch auf die Konjunktion verzichtet werden:
- Subjekt bei intransitiven Hauptsätzen:
این لازمست که به او کمک کنیم. ⇆ Ø لازمست که به او کمک کنیم. ⇆ Ø لازمست Ø به او کمک کنیم.
این بهتر بود که سریِ به او میزدیم. ⇆ Ø بهتر بود که سریِ به او میزدیم. ⇆ Ø بهتر بود Ø سریِ به او میزدیم.
- Direktes Objekt:
این را به او گفتم که پدرش مرده. ⇆ Ø به او گفتم که پدرش مرده. ⇆ Ø به او گفتم Ø پدرش مرده.
عراق این را ادّعا میکند که تمامِ سرزمینهایِ اشغالی را پس داده. ⇆ عراق Ø ادّعا میکند که تمامِ سرزمینهایِ اشغالی را پس داده. ⇆ عراق Ø ادّعا میکند Ø تمامِ سرزمینهایِ اشغالی را پس داده.
- Benefaktivobjekt:
من تو را مجبور به این نمیکنم که از این جا بروی. ⇆ من تو را مجبور Ø نمیکنم که از این جا بروی. ⇆ من تو را مجبور Ø نمیکنم Ø از این جا بروی.
- Kausaladverbial. Dabei kann die Konjunktion jedoch nicht getilgt werden:
از این پوزش خواست که نتوانسته به دیدارت بیاید. ⇆ Ø پوزش خواست که نتوانسته به دیدارت بیاید.
شاه از شنیدنِ این سخنان پراندیشه از آن گشت که چگونه بی پر بر هوا پرواز کند. ⇆ شاه از شنیدنِ این سخنان پراندیشه Ø گشت که چگونه بی پر بر هوا پرواز کند.
Außerdem muss sowohl auf den Platzhalter als auch auf die Konjunktion verzichtet werden, wenn der Inhaltssatz mit einem Infinitus verwendet wird (siehe Modalverben ↓).
b. Position des Inhaltssatzes
Wie die oberen Beispiele zeigen, wird der Inhaltssatz grundsätzlich nach dem Prädikat des Hauptsatzes topikalisiert (siehe 15•d.).
Alternativ kann der Inhaltssatz auch direkt nach seinem Platzhalter positioniert werden. Dies scheint in Analogie zu den Regeln der Wortstellung von Relativsätzen zu geschehen:
من تو را مجبور به این نمیکنم که از این جا بروی. ⇆ من تو را مجبور به این که از این جا بروی نمیکنم.
از این پوزش خواست که نتوانسته به دیدارت بیاید. ⇆ از این که نتوانسته به دیدارت بیاید پوزش خواست.
Eine interessante Besonderheit des Persischen stellt das Phänomen dar, dass kurze Hauptsätze (ein bis zwei Wörter lang) innerhalb des Inhaltssatzes platziert werden können (siehe auch intransitive Modalverben ↓). Dabei entfallen sowohl der Platzhalter als auch die Konjunktion:
برادرم احتمال دارد در خانهاش باشد.
تو امروز میشد برایِ خودت خانوادهای داشته باشی.
Dies scheint daran zu liegen, dass ein solcher Hauptsatz als Attribut des Inhaltssatzes empfunden wird. Allerdings kann man dieses Verhalten auch aus metrischen Gründen beobachten:
«منم» گفت «با فرهّیِ ایزدی
همام شهریاریّ و هم موبدی»
Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
c. Modus des Inhaltssatzes
Bei direkter Rede wiederholt man die geäußerte Aussage wortgetreu. In diesem Falle ändert sich im Inhaltssatz weder der Satzmodus noch der Modus des Prädikats:
برادرم صدا زد: «حمید، بیا پایین!»
از او پرسیدم: «آیا حاضری به کشور بر گردی؟»
Andere Inhaltssätze können in folgenden Modi stehen:
- Satzmodus:
- Deklarativsatz:
شنیدهام که سهراب نامزدِ نگین شده.
- Interrogativsatz:
من میدانم که چه کسی نامزدِ نگین شده.
- Deklarativsatz:
- Modus des Prädikats:
- In der einfachen Form, im Potentialis:
سرانجام توانست کارِ مناسبی گیر بیاورد.
او حاضرست تمامِ بدهیش را بپردازد.
برایِ گرفتنِ گواهینامه باید اوّل دکتر چشمت را معاینه کرده باشد.
برایِ رسیدنِ به این هدف که بیشترِ سهامِ کارخانه را به دست بیاورد دست به هر کاری میزند.
- Wenn der Inhaltssatz eine Nachricht enthält, im Narrativ:
من میدانم که او دیروز این جا داشته چه کار میکرده.
به همین عنوان که پیش از استخدامش بنگاه در شُرُفِ ورشکستگی بوده لافِ برتری میزد.
او با علمِ به این که از نظرِ قانونی نتوانسته بوده ادّعایش را ثابت کند درخواستِ فرجام کرد.
فراموش نکن که پدرت منتظرست.
- Wenn der Inhaltssatz einen unerfüllbaren oder schwer erfüllbaren Wunsch zum Ausdruck bringt, stehen beide Sätze im Subjunktiv (siehe 14•۵.):
دلم میخواست پدرت زنده بود و این روز را میدید.
- In der einfachen Form, im Potentialis:
d. Indirekte Rede
Bei der indirekten Rede gibt der Sprecher eine Aussage aus seiner eigenen Perspektive wieder.
Um direkte Rede in indirekte Rede umzuwandeln, müssen folgende Modifikationen am Inhaltssatz vorgenommen werden:
- Anpassen der Person der Nominal- und der Verbalphrasen.
- Anpassen der Temporativ- und Lokativadverbiale.
- Umwandlung des Indikativs zum Narrativ.
- Umwandlung des Imperativs und Optativs zum Potentialis.
دبیر گفت: «ناصر! فردا نوبتِ برادرتست.» ⇆ دبیر به ناصر گفت که فردایش نوبتِ برادرشست.
پدرت گفت: «برو سری به خانهمان بزن!» ⇆ پدرت گفت بروی سری به خانهتان بزنی.
e. Modalverben
In den indoeuropäischen Sprachen begegnet man Verbalphrasen, die Modalverben genannt werden, und vor allem Zwang, Wunsch oder Möglichkeit zum Ausdruck bringen.
In vielen dieser Sprachen sind Modalverben dadurch gekennzeichnet, dass sie mit Infiniti verwendet werden. In der persischen Sprache handelt es sich bei Flexionsphrasen mit Modalverben um Satzgefüge mit Inhaltssätzen, was im Folgenden näher ausgeführt wird.
Im Persischen werden Modalverben daran erkannt, dass
- Ihre Inhaltssätze mit Infiniti verwendet werden können, oder
- Sie eine feste (meiste obsolet gewordene) Syntax haben und nur in bestimmten Modi erscheinen.
e•a. Intransitive Modalverben
In diesem Fall dient der Inhaltssatz als Subjekt des Hauptsatzes. Der Hauptsatz steht immer in der 3. Person Singular und kann (wie jeder kurze Hauptsatz, siehe oben ↑) innerhalb des Inhaltssatzes platziert werden.
Im Persischen werden intransitive Modalverben folgender Infinitive beobachtet:
e•a•a. Mit dem Infinitiv /ʃodæn/ شدن (= “möglich sein”)
تو نمیشود (Indikativ Präsens) همین طور بدونِ رسید پول را از مغازه خارج کنی.
آیا تا به حـال این شده (Indikativ Vor-Präsens) که یک نگاهی در آینه به خودت بیاندازی؟
اگر بشود (Potentialis Präsens) سری به او بزنی، خیلی خوب میشود.
اگر میشد ((allgemeiner) Subjunktiv) ببینمش، خوشحـال میشدم.
مردم میگویند تا پارسال میشده (Narrativ Präteritum Imperfektiv) این کتاب را خیلی راحت پیدا کنند.
Wie diese Beispiele zeigen, steht das Prädikat des Inhaltssatzes im Potentialis. Wenn der Inhaltssatz aber eine allgemeine Aussage darstellt und sich auf kein bestimmtes Agens bezieht, kann sein Prädikat auch als Infinitus erscheinen:
نمیشود همین طور بدونِ رسید پول را از مغازه خارج کرد.
اگر بشود سری به او زد، خیلی خوب میشود.
اگر میشد دیدش، خوشحـال میشدم.
مردم میگویند تا پارسال میشده این کتاب را خیلی راحت پیدا کرد.
e•a•b. Mit dem Infinitiv /bɒjestæn/ بایستن (= “notwendig sein”)
Diese Verbalphrasen werden nur in folgenden Formen beobachtet:
- (Allgemeiner) Indikativ Präsens:
- Affirmativ: /bɒjæd/ باید und /mi-bɒjæd/ میباید.
- Negativ: /næbɒjæd/ نباید und /nemi-bɒjæd/ نمیباید.
- Indikativ Präteritum Perfektiv:
- Affirmativ: /bɒjest/ بایست.
- Negativ: /næbɒjest/ نبایست.
- Indikativ Präteritum Imperfektiv und (allgemeiner) Subjunktiv:
- Affirmativ: /bɒjesti/ بایستی, /mi-bɒjest/ میبایست und /mi-bɒjesti/ میبایستی.
- Negativ: /næbɒjesti/ نبایستی, /nemi-bɒjest/ نمیبایست und /nemi-bɒjesti/ نمیبایستی.
In archaischen Idiomen kann außerdem das Präfix /be-/ zur Betonung der affirmativen Polarität verwendet werden: /bebɒjæd/ بباید, /bebɒjest/ ببایست, /bebɒjesteː/ ببایستی.
Eine Besonderheit der persischen Sprache ist die Tatsache, dass diese Verbalphrasen ungeachtet ihres Modus und Tempus gleichwertig eingesetzt werden können.
Prädikate der Inhaltssätze solcher Modalverben können in folgenden Modi erscheinen:
- Wenn sich der Hauptsatz auf die Gegenwart oder die Zukunft bezieht, wird der Inhaltssatz im Potentialis verwendet.
Sollte der Inhaltssatz vor dem temporalem Referenzpunkt (= Zeitpunkt des Modalverbs) geschehen, erscheint er im Potentialis Vor-Präsens:
برایِ دریافتِ گذرنامه بایستی (یا میباید یا …) پایانِ خدمتِ سربازیت را گرفته باشی.
Anderenfalls wird er im Potentialis Präsens eingesetzt:
چارهای نیست. او باید (یا میبایست یا …) از خانه برود.
Wenn der Inhaltssatz eine allgemeine Aussage darstellt und sich auf kein bestimmtes Agens bezieht, kann sein Prädikat als Infinitus verwendet werden:
باید سعی کرد که این مطلب جایی درز نکند.
بایستی مشکلات را با صبر حل کرد.
تو را گر بُدی فرّ و رایِ درست
زِ البرز شاهی نبایست جست
Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
که لهراسب را شاه بایست خواند
وز او در جهان نامِ شاهی براند
Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
نبایستی تو گفتارش شنیدن
چو بشنیدی، به پیشم آوریدن
Fakhroddin Asad Gorgani (11. Jh. n. Chr.)
ببایستم همی مرگِ تو دیدن
به پیری زهرِ هجرانت چشیدن
Fakhroddin Asad Gorgani (11. Jh. n. Chr.)
- Wenn sich der Hauptsatz auf die Vergangenheit bezieht, wird der Inhaltssatz im Indikativ Präteritum Imperfektiv (und bei indirekter Rede im Narrativ Präteritum Imperfektiv) verwendet:
چارهای نبود. او باید (یا میبایست یا …) از خانه میرفت.
او ادّعا میکند که باید از خانه میرفته.
Wenn der im Inhaltssatz beschriebene Vorgang trotz der Erwartung nicht durchgeführt wurde, erscheint er im (allgemeinen) Subjunktiv:
باید میدانستم که همهیِ حرفهایِ او پوچست.
من باید به پدرت میگفتم که پول نداری.
اگر چنینست که تو میگویی، باید که تو را کار از این بهترستی.
Balami (10. Jh. n. Chr.)
e•a•c. Mit dem Infinitiv /ʃɒjestæn/ شایستن (= “angemessen sein”)
Das Prädikat des Inhaltssatzes wird bei diesem Modalverb im Potentialis verwendet:
نشاید که بر کس درشتی کنی
چو خود را به تاویل پشتی کنی
Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)
تو کهاز محنتِ دیگران بیغمی
نشاید که نامت نهند آدمی
Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)
Wenn der Inhaltssatz aber eine allgemeine Aussage darstellt und sich auf kein bestimmtes Agens bezieht, kann sein Prädikat als Infinitus erscheinen:
نشاید به دارو دوا کردشان
که کس مطّلع نیست بر دردشان
Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)
شاید پسِ کارِ خویشتن بنشستن
لیکن نتوان دهانِ مردم بستن
Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)
e•a•d. Mit dem Infinitiv /ʃɒjestæn/ شایستن (= “möglich sein”)
Das Modalverb /ʃɒjæd/ شاید steht syntaktisch im (Allgemeinen) Indikativ Präsens, kann sich aber auf jedes Tempus beziehen. Das Prädikat des Inhaltssatzes kann in folgenden Formen erscheinen:
- Um eine allgemeinte Möglichkeit zum Ausdruck zu bringen, im Potentialis:
اگر این خبر را بشنود، شاید غش کند.
برو از او بپرس! شاید تو را هم با خودت ببرد.
شاید تا به حـال متوجّه شده باشید که فرشهایِ کهنه گرانترند تا فرشهای نو.
آوازِ تیشه امشب از بیستون نیامد
شاید به خوابِ شیرین فرهاد رفته باشد
Hazin Lahiji (17. – 18. Jh. n. Chr.)
Eine Ausnahme liegt vor, wenn zum Zeitpunkt der Äußerung noch nicht bekannt ist, ob der Inhaltssatz gelten wird oder nicht, er sich später jedoch als zutreffend herausstellt. In diesem Fall erscheint das Prädikat des Inhaltssatzes im Potentialis Futur Perfektiv (siehe 14•۳•e.):
یک تماسِ دیگر با شرکتش بگیر! شاید توانستی گیرش بیاوری.
امشبی را که در آنیم غنیمت شمریم!
شاید ای جان نرسیدیم به فردایِ دگر
Emad Khorasani (20. – 21. Jh. n. Chr.)
- Wenn es einen Anhaltspunkt für die Behauptung gibt, im Narrativ:
معلـوم نیست چرا پلیس او را گرفته. شاید داشته از دیوارِ مردم بالا میرفته.
نمیدانم موضوع را از کجا فهمیده. شاید پدرش به او گفته.
لباسهایش را پوشیده. شاید گردش میرود.
- Um eine nicht mehr vorhandene Möglichkeit zum Ausdruck zu bringen, im Subjunktiv:
اگر یک سالِ دیگر سرِ کار مانده بود شاید رییسِ اداره شده بود.
اگر بیشتر تمرین میکرد شاید میتوانست مسابقه را ببرد.
e•a•e. Mit dem Infinitiv /mɒnestæn/ مانستن (= “scheinen”)
Das Modalverb /mɒn/ مان wird nur in archaischen Idiomen im Indikativ Präsens (siehe 14•۱•c•b.) und immer mit dem Akzentualadverbial /-ɒ/ beobachtet (= /mɒn-ɒ/ مانا).
Dieses Modalverb wird semantisch in folgenden Fällen verwendet:
- Wenn der Sprecher vermutet, dass der Inhaltssatz eintreten wird:
بلرزید بر خود چو برگِ درخت
به خود گفت: «مانا که بر گشت بخت»
Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
چرا گل چدند از گلستانِ ما؟
نترسند مانا زِ فرمانِ ما
Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
- Wenn der Sprecher weiß, dass die im Inhaltssatz enthaltene Aussage nicht eintritt, er aber davon überzeugt ist, dass ein anderer Umstand eintreten wird, dessen Voraussetzung der Inhaltssatz oder etwas in der Art ist:
ای زنده شده به تو تنِ مردم
مانا که تو پورِ دختِ عمرانی
Nasser Chosrau (11. Jh. n. Chr.)
جز با پریان نبودهای گویی
وز آدمیان نزادهای مانا
Masud Saad Salman (11. – 12. Jh. n. Chr.)
Wie diese Beispiele zeigen, steht das Prädikat des Inhaltssatzes im Indikativ.
Dieses Modalverb kann auch durch das proklitische Intensivpronomen /hæm-/ هم betont werden (siehe 7•۳•b.). Dabei wird ein Konsonant /m/ elidiert (= /hæmɒn-ɒ/ همانا):
سپاهی و جنگی و شهری سوار
همانا که بودند سیسد هزار
Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
حدیثِ آرزومندی که در این نامه ثبت افتاد
همانا بیغلط باشد، که حافظ داد تلقینم
Hafes (14. Jh. n. Chr.)
e•b. Transitive Modalverben
Der Inhaltssatz agiert in diesem Fall als direktes Objekt des Hauptsatzes.
Im Persischen werden transitive Modalverben folgender Infinitive beobachtet:
e•b•a. Mit den Infinitiven /tævɒnestæn/ توانستن und /tɒnestæn/ تانستن (= “können”)
Das Prädikat des Inhaltssatzes erscheint bei diesen Modalverben im Potentialis:
تو میتوانی (Indikativ Präsens) دهنش را با سد تومان ببندی.
شاید دانشآموزان نتوانند (Potentialis Präsens) چنین بهایی را برایِ نوشتافزار بپردازند.
میگویند تو میتوانستهای (Narrativ Präteritum Imperfektiv) با بیرون از زندان تماس بگیرند.
هر که او را خار، خارِ بسترِ سنجاب نیست
میتواند (Indikativ Präsens) بر دمِ تیغِ بلا پهلو نهد
Malek Ghomi (16. – 17. Jh. n. Chr.)
به غنیمت داشتهاند عفو، چون توانستند (Indikativ Präteritum Perfektiv) که به انتقام مشغول شوند.
Abolfazl Beyhaqi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
Beide Sätze haben dasselbe Subjekt (Agens), das immer aus dem Inhaltssatz getilgt wird.
In archaischen Idiomen erscheint das Prädikat des Inhaltssatzes auch als Infinitus:
دلبر توانم از سر و جان بر گرفت و چشم
نتوانم (Indikativ Präsens) از مشاهدهیِ یار بر گرفت
Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)
اگر شهریاری به گنج و سپاه
توانست (Indikativ Präteritum Perfektiv) کردن به ایران نگاه
نبودی جز از ساوه، سالارِ چین
که آورد لشکر به ایرانزمین
Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
نه ستم رفت به من زو و نه تلبیسی
که مرا رشته نتاند (Indikativ Präsens) تافت ابلیسی
Manoutchehri (10. – 11. Jh. n. Chr.)
Diese Anwendung des Infinitus wird auch in modernen Idiomen beobachtet, jedoch nur, wenn das Modalverb folgende Bedingungen erfüllt:
- Es bezieht sich auf kein bestimmtes Agens, und
- Es steht im (allgemeinen) Indikativ Präsens oder Potentialis Präsens
In diesem Falle werden beide Sätze ohne Subjekt verwendet, und das Modalverb erscheint als Impersonalverb (ohne Numerus und ohne Person, siehe 14•۱•c•b. und 14•۳•a.):
میتوان (Indikativ Präsens) دهنش را با سد تومان بست.
شاید نتوان (Potentialis Präsens) چنین بهایی را برایِ نوشتافزار پرداخـت.
بیانِ شوق چه حاجت؟! که سوزِ آتشِ دل
توان (Indikativ Präsens) شناخت زِ سوزی که در سخن باشد
Hafes (14. Jh. n. Chr.)
راهی بزن که آهی بر سازِ آن توان (Potentialis Präsens) زد!
شعری بخوان که با آن رطلِ گران توان (Potentialis Präsens) زد!
Hafes (14. Jh. n. Chr.)
آه و زاری پیشِ تو بس قدر داشت
من نتانستم (Indikativ Präteritum Perfektiv) حقوقِ آن گذاشت
Rumi (13. Jh. n. Chr.)
تو را چون تانم (Indikativ Präsens) این جا میهمان کرد
به زندان دوستان را کی توان (Indikativ Präsens) کرد؟!
Amir Khusro Dahlavi (13. – 14. Jh. n. Chr.)
e•b•b. Mit dem Infinitiv /jɒrestæn/ یارستن (= “können”)
Diese Modalverben werden in archaischen Idiomen angetroffen:
موج خونآب گذشت از سرم و با غم تو
من نیارم (Indikativ Präsens) که بگویم «بَلَغَ السّیلُ زُبا»
Rafie Lonbani (12. Jh. n. Chr.)
کسی را که دولت کند یاوری
که یارد (Indikativ Präsens) که با او کند داوری؟!
Nisami Gandjavi (12. – 13. Jh. n. Chr.)
Beide Sätze haben dasselbe Subjekt (Agens), das immer aus dem Inhaltssatz getilgt wird.
Wie diese Beispiele zeigen, steht das Prädikat des Inhaltssatzes im Potentialis. Dennoch kann es auch als Infinitus erscheinen:
سوختم، گر چه نمییارم گفت
که: «من از عشقِ فلان میمیرم»
Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)
که گویند: «از ایران سواری نبود
که یارست با شیده رزم آزمود»
Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
و تا خواجه احمد حسن زنده بود گامی فراخ نیارست نهـاد.
Abolfazl Beyhaqi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
دگر کس نیارست گفتن بدوی
که: «این کار خود چیست، وین رنگ و بوی؟!»
Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
چو بیداردل باشی و راهجوی
که یارد نهادن به سویِ تو روی؟!
Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
e•b•c. Mit dem Infinitiv /xɒstæn/ خواستن (= “vorhaben”)
Beide Sätze haben dasselbe Subjekt (Agens), das immer aus dem Inhaltssatz getilgt wird.
- Das Prädikat des Inhaltssatzes kann im Potentialis erscheinen, wenn es sich dabei um eine punktuelle Verbalphrase handelt. Dadurch entstehen im Persischen Satzgefüge mit folgenden Teilkategorien des Tempus (siehe 13•۸.):
- Nach-Präteritum:
شاخهاش میخواست از سنگینی بشکند. (Indikativ Nach-Präteritum)
- Nach-Präsens:
شاخهاش میخواهد از سنگینی بشکند. (Indikativ Nach-Präsens)
اگر شاخهاش بخواهد از سنگینی بشکند، هَرَسش میکنم. (Potentialis Nach-Präsens)
- Nach-Futur:
به خانه که رسیدی سری به درختِ نسترن بزن! اگر شاخهاش میخواست از سنگینی بشکند، هَرَسش کن! (Potentialis Nach-Futur)
- Nach-Präteritum:
- Es scheint, dass das Futur in den indoeuropäischen Sprachen auch eine Subordination mit Inhaltssatz darstellt, die durch die Grammatikalisierung von den meisten Sprechern als eine einheitliche Verbalphrase empfunden wird. Im Persischen werden dazu Modalverben des Infinitivs /xɒstæn/ خواستن eingesetzt:
- Indikativ Futur (siehe 14•۱•e.):
مرا مهرِ سیهچشمان زِ سر بیرون نخواهد شد
قضایِ آسمانست این و دیگرگون نخواهد شد
Hafes (14. Jh. n. Chr.)
- Indikativ Nach-Präteritum (siehe 14•۱•g.):
آن روز که بامداد سلطان به فتحِ خلیج بیرون خواستی شد، ده هزار مرد به مزد گرفتند.
Nasser Chosrau (11. Jh. n. Chr.)
Wegen dieser Grammatikalisierung sind im Persischen die beiden Konstituenten untrennbar.
- Indikativ Futur (siehe 14•۱•e.):
e•b•d. Mit dem Infinitiv /dɒʃtæn/ داشتن (= “fortsetzen”)
Der Infinitiv /dɒʃtæn/ داشتن wird u.a. mit der Bedeutung “fortsetzen” beobachtet:
یلان را به پیکار و کین بر گماشت
به سد حیله آن رزم تا شب بداشت
Assadi Tusi (11. Jh. n. Chr.)
اگر سده بسیار باشد، تب سه شبانروز بدارد، و اگر کمتر باشد، زودتر گسارد.
Esmail Gorgani (11. – 12. Jh. n. Chr.)
به جایِ خویش بنشست و مردمان را معذرت میکرد و باز میگردانید، و تا شب بداشت.
Abolfazl Beyhaqi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
In westlichen Idiomen können Verbalphrasen mit diesem Infinitiv als Modalverben eingesetzt werden, und zwar um Satzgefüge in folgenden grammatischen Teilkategorien zu erzeugen:
- Progressiv (Teilkategorie des Aspekts, siehe 13•۹.):
او دارد کتاب میخواند. (Präsens)
وقتی تلفن زنگ زد، پدرم داشت نامه مینوشت. (Präteritum)
میگویند داشته از کشور فرار میکرده. (Präteritum)
داشتم سوارِ تاکسی میشدم (Präteritum) تا بر گردم خانه که یک دفعه به صرافت افتادم که «اقلاًّ چرا نپرسیدی چه بلایی به سرش آمده؟».
Jalal Al-e Ahmad (20. Jh. n. Chr.)
- Für punktuelle Prädikate des Inhaltssatzes können bei diesen Modalverben auch folgende Teilkategorien des Tempus entstehen (siehe 13•۸.):
- Nach-Präteritum:
بهایِ نفت داشت به سطحِ سالِ پیش میرسید. (Indikativ Nach-Präteritum)
- Nach-Präsens:
بهایِ نفت دارد به سطحِ سالِ پیش میرسد. (Indikativ Nach-Präsens)
Allerdings gibt es bei diesen Modalverben kein Muster für den Potentialis Nach-Präsens, wahrscheinlich weil sie im Potentialis zu aufwändig wirken würden: *اگر بهایِ نفت داشته باشد به سطحِ سالِ پیش برسد …
- Nach-Futur:
فردا بازارِ بورس را با دقتِ زیرِ نظر داشته باش! اگر بهایِ نفت داشت به سطحِ سالِ پیش میرسید، به من خبر بده! (Potentialis Nach-Futur)
- Nach-Präteritum:
Wie diese Beispiele zeigen, stehen das Modalverb und Prädikat des Inhaltssatzes immer in denselben Teilkategorien des Modus und des Tempus:
- Affirmativer Indikativ Präsens Imperfektiv.
- Affirmativer Indikativ Präteritum Imperfektiv.
- Affirmativer Narrativ Präteritum Imperfektiv.
- Affirmativer Subjunktiv Imperfektiv.
Außerdem haben beide Sätze auch hier dasselbe Subjekt (Agens), das immer aus dem Inhaltssatz getilgt wird.
e•b•e. Mit den Infinitiven /engɒʃtæn/ انگاشتن, /pendɒʃtæn/ پنداشتن und /goftæn/ گفتن (= “sich vorstellen”)
Diese Modalverben haben semantisch dieselbe Rolle wie das intransitive Modalverb /mɒn/ مان (= “scheinen”) ↑:
- Wenn der Sprecher vermutet, dass der Inhaltssatz eintritt.
- Wenn der Sprecher weiß, dass die im Inhaltssatz enthaltene Aussage nicht eintritt, er aber davon überzeugt ist, dass ein anderer Umstand eintreten wird, dessen Voraussetzung der Inhaltssatz oder etwas in der Art ist.
Sie werden nur in der 2. Person Singular beobachtet, wobei das Subjekt des Hauptsatzes (= das Das Personalpronomen /to/ تو) vor allem in modernen Idiomen entfallen kann.
Folgende Formen werden im Persischen mit diesen Modalverben beobachtet:
- Affirmativer Imperativ:
- /engɒr/ انگار:
این بر فرازِ آن که تو گوییش حاجیست
انگار کهاو به مکه و رکن و صفا شدهست
Nasser Chosrau (11. Jh. n. Chr.)
نشنیدی و وقتِ سگکشی میگویی
انگار که گربهیِ سیاهی کشتی
Yahya Kashi (17. – 18. Jh. n. Chr.)
بگذار که پنهان بود این رازِ جگرسوز
انگار که گفتیم و دلِ چند شکستیم
Mir Ghoruri Kashani (17. – 18. Jh. n. Chr.)
- /guj/ گوی, immer mit dem Akzentualadverbial /-ɒ/ (= /guj-ɒ/ گویا):
بختم گرهگشا شده گویا، که از دلم
دردِ هزارساله به یک ناله میرود
Bagher Kashi (17. – 18. Jh. n. Chr.)
پا به هر جا میگذارم نشتری در خاک هست
شیشههای آسمان گویا که بر هم خورده است
Saeb Täbrisi (17. Jh. n. Chr.)
- /engɒr/ انگار:
- Affirmativer (Allgemeiner) Indikativ Präsens:
- /engɒri/ انگاری:
سیاووشست پنداری میانِ شهر و کوی اندر
فریدونست انگاری به زیرِ درع و خوی اندر
Daqiqi (10. Jh. n. Chr.)
- /pendɒri/ پنداری:
روزگار و هر چه در وی هست بس ناپایدارست
ای شبِ هجران! تو پنداری برون از روزگاری
Davari Mazandarani (19. – 20. Jh. n. Chr.)
تو پنداری که بازیست این میدان چون مینو
تو پنداری که بر هرزهست این ایوان چون مینا
و گر نه ز بهر دینستی در اندر بنددی گردون
و گر نه ز بهر شرعستی کمر بگشایدی جوزا
Sanai (11. – 12. Jh. n. Chr.)
- /gui/ گویی, mit oder ohne das Akzentualadverbial /-ɒ/ (= /gui-ɒ/ گوییا):
به گریه گهگهی دل را کنم خوش
تو گویی میکشم آتش به آتش
Fakhroddin Asad Gorgani (11. Jh. n. Chr.)
یکی زشترویِ بدآغار بود
تو گویی به مردمگزی مار بود
Abu-Shakur Balkhi (10. Jh. n. Chr.)
رقصِ مردانِ خدا لطیف باشد و سبک. گویی برگست که بر رویِ آب میرود.
Schams Täbrisi (12. – 13. Jh. n. Chr.)
گویی رگِ جان میگسلد زخمهیِ ناسازش
ناخوشتر از آوازهیِ مرگِ پدر آوازش
Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)
چون برد حمله بر خسِ کافر تو گوییا
توفانِ آتشست که رو در گیا نهـاد
Amir Khusro Dahlavi (13. – 14. Jh. n. Chr.)
گوییا باور نمیدارند روزِ داوری
کهاین همه قلـب و دغل در کارِ داور میکنند
Hafes (14. Jh. n. Chr.)
- /engɒri/ انگاری:
- Affirmativer (allgemeiner) Subjunktiv:
- /pendɒʃti/ پنداشتی:
پنداشتی که خوار شدهستی میانِ خلق
بیدل شود عزیز که گردد ذلیل و خوار
Farrokhi Sistani (10. – 11. Jh. n. Chr.)
- /gofti/ گفتی:
بیفتاد بر خاک و چون مرده گشت
تو گفتی همی خونش افسرده گشت
Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
تو گفتی که بگریزم از چنگِ مرگ
کجا نیستت مرگ هرگز بهبرگ
Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
راست گفتی هنر یتیمی بود
فردمانده زِ مادر و زِ پدر
Farrokhi Sistani (10. – 11. Jh. n. Chr.)
گفتی در اوّلین قدمِ عمرِ خویشم.
Habib Esfahani (19. Jh. n. Chr.)
- /pendɒʃti/ پنداشتی:
Wie die oberen Beispiele zeigen, steht das Prädikat des Inhaltssatzes dieser Modalverben in der Regel im Indikativ. In folgenden Fällen können allerdings auch andere Modi beobachtet werden:
- Im Narrativ, wenn die Annahme auf Aussagen Dritter basiert:
گویا متّهم از دو هفته پیش هر روز سروکلّهاش این جا پیدا میشده.
پسرش انگار سربازیاش تمام شده بوده.
- In archaischen Idiomen auch im Subjunktiv, wenn der Sprecher den Inhalt für unrealisisch hält:
بیار آن می که پنداری روانیاقوتِ نابستی
و یا چون برکشیدهتیغ پیشِ آفتابستی
Rudaki (9. – 10. Jh. n. Chr.)
چیست این خیمه که گویی پرگهردریاستی؟!
یا هزاران شمع در پنگانی از میناستی؟!
جرم گردون تیره و روشن در او آیاتِ صبح
گویی اندر جانِ نادان خاطرِ داناستی
Nasser Chosrau (11. Jh. n. Chr.)
f. Grammatikalisierter Inhaltssatz als Kausalsatz
Inhaltssätze können im Hauptsatz semantisch die Rolle des Kausaladverbials spielen. Dabei erscheint der Platzhalter in der Regel als Fokus der Präposition /æz/ از:
من از این دلگیرم که تو آبرویِ مرا پیشِ دیگران بردی.
Es fällt auf, dass das Demonstrativpronomen /in/ این (als Platzhalter) in dieser Position bei folgenden Adpositionen in der Form seines proklitischen Allomorphs [i-] verwendet wird (siehe den Artikel von Dr. Ali Ashraf Sadeghi in مجلهء زبانشناسی, ۳۸. Ausgabe, Seite 1):
- Die Postposition /rɒ/ را: /i-rɒ/ ایرا
زِ بهرِ چیزِ بیحاصل نرنجی به بود، ایرا
بسی بهتر سویِ دانا زِ مردِ ژاژخا ابکم
Nasser Chosrau (11. Jh. n. Chr.)
- Die Zirkumposition /æz ~ rɒ/: /æz i-rɒ/ از ایرا
از ایرا که بیفرّوبرزست شاه
ندارد همی راهِ شاهان نگاه
Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
- Die Zirkumposition /ze ~ rɒ/: /z-i-rɒ/ زیرا
با کوه گویم آن چه از او پر شود دلم
زیرا جوابِ گفتهیِ من نیست جز صَدا
Masud Saad Salman (11. – 12. Jh. n. Chr.)
Während die Adpositionalphrasen /i-rɒ/ ایرا und /æz i-rɒ/ از ایرا nur in archaischen Idiomen beobachtet werden, kommt die Adpositionalphrase /z-i-rɒ/ زیرا auch in modernen Idiomen zum Einsatz.
Obwohl es sich bei diesen drei Phrasen um Adpositionalphrasen handelt, werden sie von den meisten Sprechern als Wörter (Konjunktionen wie die Konjunktion /ʧon/ چون) empfunden, wobei der Inhaltssatz als Kausalsatz verstanden wird. Das ist vermutlich der Grund, warum hier die Konjunktion /ke/ که getilgt werden kann (siehe 18•۴.).
Diese Grammatikalisierung beobachtet man auch bei der Adpositionalphrase /ʧe-rɒ/ چرا in derselben Rolle. Es scheint, dass hier das Interrogativpronomen /ʧe/ چه als Platzhalter verwendet wird:
حرصم زیادت شد، چرا که دیرسالست تا من در این شغلم.
Abolfazl Beyhaqi (10. – 11. Jh. n. Chr.)
رخِ تو در نظر آمد، مراد خواهمیافت
چرا که حـالِ نکو در فقایِ فالِ نکوست
Hafes (14. Jh. n. Chr.)
Doch im Unterschied zu den anderen oben beschriebenen Fällen kann bei /ʧe-rɒ/ چرا nicht auf die Konjunktion /ke/ که verzichtet werden.